„Wakanda für immer!“ Dieser Schlachtruf wurde durch den großen Erfolg des Superheldenfilms Black Panther (2018), der im fiktiven afrikanischen Königreich Wakanda spielt, zu einer Ikone.
Der Regisseur des Films, Ryan Coogler, entwarf den gekreuzten Armgruß für die Dora Milaje, die königliche Garde, die den Auftrag hatte, den Herrscher von Wakanda zu beschützen. Diese rein weibliche Elite-Kampfeinheit kehrt auch in der lang erwarteten Fortsetzung Black Panther: Wakanda Forever (2022) zurück, in der Chadwick Bosemans vorzeitiger Tod uns leider ohne die Hauptfigur zurücklässt.
Obwohl die Dora Milaje fiktiv sind, hat eine solche Einheit tatsächlich einmal existiert. Dies waren die Agojie, die Elitekrieger des westafrikanischen Königreichs Dahomey. Der Film The Woman King (2022) wurde Anfang dieses Jahres mit der Oscar-Preisträgerin Viola Davis als General Nanisca veröffentlicht. Höchste Zeit also, sich die Filmkostüme dieser Filme genauer anzusehen und mit den historischen Agojie zu vergleichen.
Agojie
Das westafrikanische Königreich Dahomey bestand von etwa 1600 bis 1904 und liegt auf dem Gebiet des heutigen Benin. Es gibt viele verschiedene Theorien über die genauen Ursprünge der Agojie, einer Einheit weiblicher Krieger, die für ihre Kampfkraft und Tapferkeit bekannt sind. Einige glauben beispielsweise, dass König Wegbaja (ca. 1640 – ca. 1680/85) ein spezielles Korps weiblicher Elefantenjäger namens Gtebo gegründet hatte.[1] Eine andere Geschichte besagt, dass die Tochter dieses Königs, Königin Hangbe, eine weibliche Wache errichtete, um ihre Person und ihr Königreich zu schützen. Kein Luxus, denn Hangbe kam im frühen 18. Jahrhundert an die Macht, nachdem ihr Zwillingsbruder Akaba unter mysteriösen Umständen starb.[2]
Eines ist jedoch sicher: Die Agojie waren wegen ihrer kriegerischen Fähigkeiten gefürchtet. Neben Agojie werden sie auch Ahosi (Ehefrauen des Königs) oder Mino (unsere Mütter) genannt. Die Frauen lebten daher zusammen mit den Ehefrauen des Königs im Palast und sollten zölibatär leben. Die Agojie kämpften bis zum 4. November 1892 um ihr Königreich, als sie ihre letzte Schlacht gegen Frankreich verloren.[3]
Es ist schwierig, genau zu bestimmen, wie sich die Agojie kleideten. Die meisten Quellen sind europäisch und haben daher einen starken kolonialistischen Einschlag. Das zeigt sich schon daran, dass Frauen in Europa nach den mythischen griechischen Kriegern die „Amazonen von Dahomey“ genannt wurden. Dies spiegelt sich auch im Bildmaterial wider, zum Beispiel in diesem Druck, der eine „Amazon d’Afrique“ darstellt (Abb. 1). Dieses Bild hat jedoch wenig mit der Realität zu tun. Schließlich sind der große Federschmuck und der Perlenrock nicht gerade zum Kämpfen gemacht. Darüber hinaus gibt es keine Hinweise darauf, dass sie Pelz über ihrem Oberkörper trugen.